Der Ruhestand sollte eine Phase des Genießens und der Entspannung sein, doch für viele Rentner in Deutschland wird dieser Traum durch finanzielle Sorgen getrübt. Wenn die Rente nicht ausreicht, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken, stehen ältere Menschen vor ernsthaften Herausforderungen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Hilfsleistungen, die speziell darauf abzielen, Ihnen in finanziellen Engpässen unter die Arme zu greifen.
In diesem Artikel werden konkrete Hilfeleistungen vorgestellt, die Sie nutzen können, falls Ihre finanziellen Mittel knapp werden sollten. Von staatlichen Leistungen wie Grundsicherung im Alter und Wohngeld bis hin zu ehrenamtlichen Initiativen und individueller Rentenberatung – Diese Tipps können Ihnen dabei helfen Ihren Lebensabend in Würde und ohne finanzielle Sorgen zu gestalten.
Die Grundsicherung im Alter ist eine staatliche Leistung, die darauf abzielt, Rentnerinnen und Rentnern, deren Rente nicht ausreicht, ein Existenzminimum zu sichern. Diese Form der Unterstützung wird vom Sozialamt gewährt und richtet sich nach den individuellen finanziellen Verhältnissen. Die Grundsicherung deckt Mietkosten, Heizung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie den persönlichen Bedarf.
Mehr Informationen zur Grundsicherung im Alter finden Sie bei der Deutschen Rentenversicherung. Zusätzlich hilft Ihnen die Internetseite Sozialplattform.de bei der Erstellung eines Erstantrags.
Rentner, die in den eigenen vier Wänden leben und deren Einkommen nicht ausreicht, können Anspruch auf Wohngeld haben. Dies ist eine finanzielle Unterstützung, die die Wohnkosten, darunter Miete und Heizung, entlastet. Die Höhe des Wohngeldes richtet sich nach der Haushaltsgröße, dem Einkommen und den Mietkosten.
Für einen Antrag auf Wohngeld informieren Sie sich bei Ihrer zuständigen Kommune. Mithilfe eines Wohngeldrechners können Sie außerdem ermitteln, ob Sie einen Anspruch auf Wohngeld hätten. Einen offiziellen Wohngeldrechner finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Sollte die reguläre Grundsicherung im Alter nicht ausreichen, haben Rentner die Möglichkeit, ergänzend Sozialhilfe zu beantragen. Die Sozialhilfe dient dazu, das Existenzminimum sicherzustellen und wird vom Sozialamt individuell berechnet. Diese Leistung kann insbesondere dann relevant sein, wenn besondere Bedürfnisse oder außergewöhnliche Belastungen vorliegen. Solche ergänzende Sozialhilfen umfassen:
Die Härtefallregelung als Teil der „Stiftung Härtefallfonds“ bezieht sich auf eine besondere Berücksichtigung von individuellen Härtefällen im Rentenrecht. Typischerweise wird die Härtefallregelung in Situationen angewendet, in denen Rentner durch spezielle Umstände finanziell besonders belastet sind oder dringende Bedürfnisse haben. Beispiele für mögliche Härtefälle können schwere gesundheitliche Probleme, hohe Pflegekosten oder besondere soziale Notlagen sein.
Mehr Informationen zu den Leistungen des Härtefallfonds und seinen Voraussetzungen erfahren Sie auf der offiziellen Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Oftmals sind Rentenansprüche nicht vollständig ausgeschöpft, oder es gibt Möglichkeiten, die finanzielle Situation zu verbessern. Eine professionelle Rentenberatung kann helfen, die bestmöglichen Leistungen zu erhalten. Rentenberater prüfen individuelle Ansprüche, helfen bei der Antragsstellung und informieren über eventuelle Nachzahlungen.
Die Deutsche Rentenversicherung stellt eine Online-Beratungsfunktion zur Verfügung, mit der Sie in einem gewünschten Umkreis nach Beratungsstellen suchen können. Zur Beratungsstelle gelangen Sie hier.
Neben staatlichen Hilfsleistungen gibt es zahlreiche ehrenamtliche Organisationen und gemeinnützige Initiativen, die sich für bedürftige Rentner einsetzen. Diese bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch soziale Kontakte und praktische Hilfe im Alltag.
Es gibt verschiedene Fördermittel und Zuschüsse, die Rentnern zugutekommen können. Dazu gehören beispielsweise Zuschüsse für Energiekosten, Medikamente oder barrierefreie Umbauten in der Wohnung.
In der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz können Sie nach für Sie passenden Förderprogrammen suchen. Auch die Kreditanstalt für Wirtschaft („KfW“) bietet Förderprogramme für die Barrierereduzierung und altersgerechtes Umbauen an. Zu den entsprechenden Fördermitteln gelangen Sie hier.
Einige Rentner entscheiden sich dafür, nach Erreichen des Rentenalters weiterhin in Teilzeit zu arbeiten oder einen Minijob anzunehmen. Dies kann nicht nur das Einkommen erhöhen, sondern auch soziale Kontakte fördern.
Theoretisch dürfen Rentner auch mehrere Minijobs gleichzeitig wahrnehmen, solange der Verdienst am Ende nicht über der jährlichen Hinzuverdienstgrenze liegt. Wenn Sie diese überschritten, liegt kein Minijob mehr vor. Die Höhe der Hinzuverdienstgrenze ist nicht festgelegt und kann variieren, derzeit liegt sie bei 6.456 Euro jährlich, sprich bei 538 Euro monatlich. (Stand Februar 2024).
Steuerrechtlich gelten für Rentner mit Minijob dieselben Regeln, wie für alle anderen auch. Der Arbeitgeber zahlt prinzipiell zwei Prozent der pauschalen Lohnsteuer. Übersteigt Ihr Verdienst die Obergrenze, wird dieser gemäß Ihrer Steuerklasse versteuert.
Für weitere Informationen zum Thema Minijobben in der Rente, informieren Sie sich auf den Internetseiten der Minijob-Zentrale.
Einen Überblick über die eigenen Ausgaben zu haben, ist entscheidend. Rentner sollten prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, Kosten zu senken, beispielsweise durch den Wechsel von Anbietern oder die Nutzung von Vergünstigungen.
In Deutschland können Sie verschiedene Möglichkeiten ausschöpfen, falls Ihre Rente nicht für Ihr Leben im Ruhestand ausreicht. Sie sollten sich nicht scheuen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um ein würdevolles und angenehmes Leben im Alter zu führen. Die genannten Optionen bieten eine Vielzahl von Lösungen, die individuell auf die Bedürfnisse zugeschnitten sind. Sie sollten sich frühzeitig über die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.