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Die drei Säulen der Altersvorsorge:

Das Fundament des deutschen Rentensystems

Seniorin liest in ihren RentenunterlagenSeniorin liest in ihren Rentenunterlagen

Wenn die Weichen für den wohlverdienten Ruhestand gestellt werden, ist es von entscheidender Bedeutung, das komplexe Geflecht der Alterssicherung zu verstehen. In Deutschland basiert das System der Altersvorsorge auf einem Dreisäulenmodell, das darauf abzielt, den Menschen im Alter eine finanzielle Sicherheit zu bieten.

Die gesetzliche Rente bleibt für viele Menschen in Deutschland die zentrale Einnahmequelle im Alter und bildet weiterhin das staatlich garantierte Fundament der Altersvorsorge. Neben dieser Säule gibt es auch Einkünfte aus betrieblicher Altersversorgung oder privater Vorsorge, die gemeinsam das sogenannte „Drei-Säulen-Modell“ bilden. Die Auswahl und Nutzung dieser verschiedenen Säulen hängt stark von Ihren individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten ab. Die Altersvorsorge ist somit äußerst persönlich gestaltbar, und es liegt an Ihnen, den optimalen Mix aus den verschiedenen Vorsorgeformen zu finden.

Warum sind die drei Säulen wichtig für Ihre Altersvorsorge?

Die fortwährend niedrige Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung unserer Gesellschaft stellen die gesetzliche Rentenversicherung vor finanzielle Herausforderungen. In den kommenden Jahren werden immer mehr Rentenbezieher einer abnehmenden Anzahl von Beitragszahlern gegenüberstehen, was eine zu starke Erhöhung des Beitragssatzes vermeiden soll. Aus diesem Grund wird das Wachstum der gesetzlichen Rente in den kommenden Jahrzehnten langsamer sein als das der Löhne. Daher ist es von großer Bedeutung, zusätzlich für das Alter vorzusorgen. Dabei bietet sich die Herangehensweise mit den drei Säulen der Altersvorsorge an.

Das 3-Säulensystem der AltersvorsorgeDas 3-Säulensystem der Altersvorsorge

Quelle: Deutsche Rentenversicherung (Stand: Juni 2024)

Die zentrale Säule: Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV)

Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) bildet die erste Säule der Altersvorsorge und ist für die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland die wichtigste Einnahmequelle im Alter. Arbeitnehmer zahlen während ihres Berufslebens Beiträge in die GRV ein und erhalten im Gegenzug im Rentenalter, im Todesfall eines Angehörigen oder bei Erwerbsminderung eine gesetzliche Rente, die als entscheidende Grundlage für ihre Existenz dient. Die Höhe der Rente hängt von den eingezahlten Beiträgen und der Dauer der Beitragszahlung ab.

Folgend ihrem Grundsatz "Reha vor Rente" bietet die GRV sowohl stationäre als auch ambulante medizinische Maßnahmen zur Rehabilitation an. Zusätzlich gewährt sie Leistungen zur Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben, um eine umfassende Unterstützung in verschiedenen Lebenssituationen zu gewährleisten.

Förderung individueller Vorsorgeformen

Neben der GRV, fördert der Staat zusätzlich bestimmte Formen der privaten Altersvorsorge, durch steuerliche Anreize, wie die Riester-Rente und die Rürup-Rente, auch Basis-Rente. Bei der Riester-Rente erhalten Berechtigte Zulagen und gegebenenfalls Steuervorteile. Die Rürup-Rente bietet steuerliche Vorteile für Selbstständige und Gutverdiener.

Die linke Säule: Die betriebliche Altersvorsorge (bAV)

Die betriebliche Altersvorsorge ist die zweite Säule und ermöglicht es Arbeitnehmern, zusätzlich zu ihrer gesetzlichen Rente betriebliche Versorgungsleistungen zu erhalten. Arbeitnehmer können gemeinsam in einen betrieblichen Altersvorsorgevertrag einzahlen, um die Altersversorgung zu ergänzen. Die Beiträge können steuerlich begünstigt sein, und die Leistungen stehen im Rentenalter zur Verfügung.

Ihr Arbeitgeber übernimmt für Sie die Organisation und Durchführung der betrieblichen Altersvorsorge. Er wählt die Anlageform aus und ist verantwortlich für die pünktliche Beitragszahlung. Häufig unterstützt der Arbeitgeber den Aufbau einer Betriebsrente finanziell, unter Umständen trägt er sogar die gesamten Kosten. Wenn Sie zusätzlich eigene Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung leisten, werden diese vom Staat gefördert. Bis zu einer bestimmten jährlichen Höchstgrenze können Sie Ihre Beiträge direkt aus dem Bruttogehalt zahlen, unversteuert und sozialabgabenfrei.

Es gibt verschiedene Durchführungswege für die betriebliche Altersvorsorge, darunter die

  • Direktzusage
  • Unterstützungskasse
  • Pensionskasse
  • Pensionsfonds
  • und die Direktversicherung

Jeder Durchführungsweg hat spezifische Merkmale und Regelungen. In vielen Fällen ist die betriebliche Altersvorsorge auch portabel. Auch bei einem Arbeitgeberwechsel bleiben die angesammelten Ansprüche erhalten, was zur Flexibilität der Arbeitnehmer beiträgt.

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Die rechte Säule: Die private Altersvorsorge (PAV)

Die private Altersvorsorge bildet die dritte Säule und gibt den Menschen die Möglichkeit, eigenständig Vermögen für die Rente aufzubauen. Hierzu gehören verschiedene Formen, wie

  • private Rentenversicherungen
  • Investmentfonds
  • Immobilien
  • Sparguthaben
  • Riester-Rente
  • Rürup-Rente

Die private Altersvorsorge bietet individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und kann dazu beitragen, eventuelle Versorgungslücken zu schließen.

Sonderfall: Riester-Rente und Rürup-Rente

Entscheiden Sie sich für eine Altersvorsorge in Form einer Riester-Rente oder einer Rürup- bzw. Basis-Rente, haben Sie die Möglichkeit, staatliche Förderungen zu erhalten. Dafür ist es erforderlich, dass das gewählte Produkt, beispielsweise eine Versicherung, zertifiziert ist. Es muss bestimmte gesetzlich vorgeschriebene Kriterien erfüllen. Die Zertifizierung stellt jedoch kein wirtschaftliches Gütesiegel dar und trifft keine Aussage darüber, wie rentabel ein Vertrag am Ende ausfällt. Als Faustregel gilt: Die Riester-Rente ist besonders vorteilhaft für Familien und Geringverdiener, während die Rürup- bzw. Basis-Rente sich vor allem für Selbstständige empfiehlt.

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